Chronische Erkrankungen
Wieso psychologische Hilfe bei chronischen Erkrankungen?
Jeder fünfte Schweizer ist in regelmässiger ärztlicher Behandlung wegen einer chronischen Erkrankung. Da ein modernes Bewusstsein den Körper nicht mehr von der Psyche trennen kann, sind ist sich die Wissenschaftler heute einig, dass jede körperliche Erkrankung eine Vielzahl von psychischen Auswirkungen hat, die wiederum die Erkrankung beeinflussen können. Chronische Erkrankungen sind z.B.
- Krebs
- Diabetes mellitus
- Multiple Sklerose
- Morbus Sudeck
- Asthma
- Parkinson
- Rheumaerkrankungen
- Allergien
- Colitis ulcerosa
Solche und ähnliche chronische Erkrankungen stellen an die Patienten hohe Anforderungen. Die meisten Bereiche ihres Lebens sind von den Auswirkungen betroffen und müssen neu organisiert werden. Auch die menschlichen Beziehungen müssen sich im Laufe einer chronischen Erkrankung verändern, ebenso wie die betroffene Person selbst.
Chronische Erkrankungen verlangen damit neben der Bewältigung der eigentlichen Krankheitssymptome, der Nebenwirkungen und dem Stress durch unzählige Arzt- und Therapeutenbesuche von den Betroffenen eine Vielzahl von psychischen Anpassungen, damit die Lebensqualität und die Lebensfreude nicht verloren geht.
Diese Anpassungen sollten langsam über die Zeit erfolgen. Dabei gehen Menschen durch verschiedene Phasen. Jeder Betroffene wird einzelne Phasen der Krankheitsbewältigung so erleben, wie er durch sein vorhergehendes Leben geprägt worden ist.
Neben einer guten medizinischen Versorgung spielt die Psyche bei chronischen Erkrankungen eine wichtige Rolle. Die Gefahr, eine Depression zu entwickeln liegt dann vor, wenn der Betroffene mit den vielfältigen Anforderungen alleine nicht zurechtkommt.
Was leistet die verhaltensmedizinische Psychotherapie bei chronischen Erkrankungen?
Verhaltensmedizinische Psychotherapie bedeutet psychologische spezialisiert auf Menschen mit körperlichen Erkrankungen. In einer solchen Therapie wird beispielsweise an den folgenden Zielen gearbeitet:
- Anpassung an die Diagnose
- Kompetenter Umgang mit dem medizinischen System
- Veränderungen im Alltag meistern
- Veränderungen in den Beziehungen zu anderen Menschen meistern
- Selbstwertgefühl neu festigen
- Gesundheitsverhalten stärken
- Neue Ziele fokussieren lernen
- Mit Schmerze oder mit belastenden Gefühlen umgehen lernen
- Sich von Menschen abgrenzen lernen
Neben den genannten möglichen Zielen ist auch der Umstand besonders entlastend, dass man in einer psychologischen Begleitung alle Dinge des Lebens so aussprechen und so oft wiederholen darf, wie man möchte.