Stress - Burnout
 

Dr. Esther Huser, Fachpsychologin für Psychotherapie

Psychologische Beratung und Psychotherapie in Zürich

Stress und Burnout

Stress

"Ich bin gestresst!", "ist das ein Stress!"", "das Leben ist so stressig geworden" ...: Das sind Sätze, die wir häufig hören, selber denken oder äussern. Diesen Sätzen gemeinsam ist die Vorstellung, dass Stress etwas sei, das von aussen komme, dem wir hilflos ausgeliefert seien. Ein Fehlschluss, der dazu führt, dass man sich dem Stressgeschehen einfach aussetzt mit der Vorstellung, daran nichts ändern zu können. Man gibt damit die Kontrolle aus den Händen.

Mittlerweile ist das Phänomen 'Stress' wissenschaftlich gut untersucht. Stress ist eine komplexe körperliche, gedankliche und gefühlsmässige Reaktion des Menschen auf inneres und äusseres Erleben. Stress ist auch etwas sehr persönliches. Jeder hat sozusagen seinen eigenen Stress. Dieser muss keinesfalls in zahlreichen Terminen oder viel Arbeit bestehen, was einem als erstes in den Sinn kommt. Er kann auch durch negative Gedanken, durch wenig Selbstwert­gefühl oder durch Mangel an Motivation entstehen. Was für den einen Menschen Stress bedeutet, z.B. Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz, kann für den anderen in seinem persönlichen Stresserleben unwichtig sein.

In der Therapie klärt man zuerst die individuellen Stressoren ab: Sind es eigene Gedanken, ist es Druck von aussen, sind es die Gefühle, Men­schen, der eigene Körper? Und welche Faktoren wirken in welchem Ausmass? Erst wenn man diese Fragen über sich selber ausführlich beantworten kann, weiss man, mit welcher Art von Stress man es zu tun hat. Dann folgen die Schritte, etwas dagegen zu unternehmen.

Burnout

Nach wie vor ist das Schlagwort 'Burn-out' zwar in aller Munde, aber keine in der Psychologie anerkannte Diagnose. So gibt es zum Thema je nach Autor Dutzende unterschiedlicher Symp­tomen, die dazu gehören können. Unbestritten ist, dass es in unserer Gesellschaft immer häufiger Menschen gibt, die den zum Teil extrem anstrengenden Alltag in Beruf und Privatleben nicht mehr meistern und sich dies über lange Zeit nicht eingestehen können. Sie driften langsam, meistens über Jahre, in einen Zustand anhaltender und schwerer Erschöpfung:

Symptome eines Burnouts

  • Fühlen Sie sich häufig erschöpft?
  • Reicht Ihnen das Wochenende nicht mehr, um sich zu erholen?
  • Haben Sie am Ende der Ferien das Gefühl, nun erst könnten Sie anfangen, sich zu entspannen?
  • Haben Sie im Gegensatz zu früher Mühe, sich zu motivieren?
  • Gehen Sie nicht mehr gerne zur Arbeit?
  • Haben Sie den Eindruck, dass Sie es doch nicht schaffen können?
  • Haben Sie weniger Kontakte zu Freunden und Bekannten?
  • Haben Sie weniger Zeit für Ihre Hobbys und für Sport?
  • Haben Sie bei jeder Tätigkeit das Gefühl, dass sie eigentlich etwas anderes, ebenso dringliches, erledigen sollten?
  • Haben Sie das Gefühl, dass die Arbeit nie zu Ende ist, dass Sie nie die Hände in den Schoss legen können?
  • Sind Sie häufiger krank?
  • Schlafen Sie schlecht?
  • Verlieren Sie allmählich die Freude im Leben?

In schweren Fällen ist eine Erholung ohne Verän­derung der aktuellen Lebenssituation meistens nicht möglich. Es empfiehlt sich eine Auszeit, da Erschöpfungssymptome, die über Jahre gewachsen sind, einige Monate brauchen, bis der Mensch sich davon erholt hat. Hier sollte man seinen Hausarzt konsultieren und den Aufenthalt in einer Burn-out-Klinik mit ihm erwägen.

Falls die Symptome noch nicht so schwer sind, kann man mit einer Psychotherapie versuchen, seine Lebenssituation so zu verändern, dass das Gleichgewicht zwischen Energie und Anforde­run­gen ausgeglichener ist.

Was kann eine Verhaltenstherapie bewirken?

Eine Verhaltenstherapie beginnt mit der Erfas­sung der vorhandenen Symptome, um den Schweregrad einschätzen zu können. In einem zweiten Schritt werden die verschiedenen Stressoren, die das Leben schwer machen, herausgefiltert, diskutiert und Massnahmen gegen den Stress besprochen. Stressoren können äusserlich sein, sie können aber auch in der Persön­lichkeit liegen. Mit Hilfe der Therapeutin beginnt man dann, den Alltag und/oder sich selber so zu verändern, dass das inneres Gleichgewicht wieder hergestellt wird.

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