Angst
 

Dr. Esther Huser, Fachpsychologin für Psychotherapie

Psychologische Beratung und Psychotherapie in Zürich

Angst oder Angststörung?

Angst ist eigentlich ein hilfreiches Gefühl, ohne das die Menschheit längst ausgestorben wäre. Es warnt uns vor vorhandenen Gefahren, die Leib und Leben gefährden können.

Angst ist aber auch ein sehr unangenehmes und belastendes Gefühl, vor allem deswegen, weil Angst starke körperliche Auswirkungen hat. Die körperliche Reaktion auf Angst ist - je nach Einschätzung der Situation und je nach persönlichen Voraussetzungen - Angriff, Flucht oder Immobilität. Je häufiger jemand Angst hat, desto häufiger steht dieser Mensch unter starkem seelischem und körperlichem Stress. Dies ist bei gesunden Menschen kurzfristig nicht gefährlich, bei langfristigem Auftreten aber psychisch und körperlich extrem belastend.

Die Entwicklung von 'normaler' Angst zu einer Angststörung kann schleichend geschehen. Ebenso kann sich über Jahre eine allgemeine 'Ängstlichkeit' langsam zu einer Angststörung entwickeln. Da die Belastung dabei nicht sprungartig grösser wird, merken die Betroffenen erst eines Tages so richtig, dass etwas nicht mehr stimmt.

Es gibt aber auch Angststörungen, die plötzlich, von einem Tag auf den anderen, ausbrechen können, da die in einem bestimmten Moment erlebte Angst so gross ist, dass man daraufhin die 'Angst vor der Angst' entwickelt.

Das richtige Vorgehen

Ein Verdacht auf eine Angststörung liegt vor, wenn jemand über einen längeren Zeitraum (Wochen bis Monate) häufig Angstgefühle empfindet. Objekte der Angst können klar umrissen sein. So beispielsweise die Angst vor einer Panikattacke oder die Angst, peinlich aufzufallen. Angst kann auch diffus, aber dauernd vorhanden sein, z.B. bei Menschen, die sich sehr häufig Sorgen machen.

Je mehr Dinge ein Mensch im Leben vermeidet, das heisst, aus Angst nicht mehr tut, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Angst­störung vorliegt oder sich entwickelt. Vermei­dung vergrössert immer Angst. So wird bei einem Hundephobiker die Angst immer grösser werden, je weniger er sich in die Nähe von Hunden wagt.

Als Betroffener oder als Angehöriger sollte man grundsätzlich durch eine Fachperson abklären lassen, ob eine Angststörung vorliegt. Dieser Schritt sollte frühzeitig erfolgen, da die Therapie­aussichten umso besser sind, je früher man therapeutische Hilfe sucht.

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